Der Stress, der durch das Jubiläum entstanden ist, hat sich gelegt, aber mit Weihnachten folgt direkt das nächste große Fest, das im Kinderdorf gefeiert wird. Daran wollen anscheindend auch viele von außerhalb teilhaben, denn in jeder Dezemberwoche kommen bis zu fünf Besuchergruppen (Spender), teilweise sogar zwei an einem Tag. Außerdem endet das Jahr bald und wenn einem die gute Tat noch fehlt, bietet sich das Kinderdorf dafür eben gut an. Unterstützung kommt beispielsweise von Schulen aus Lima, einer Anwaltskanzlei oder den Pfadfindern.


Visitas sind eine sehr wichtige Einnahmequelle für Spendengelder und deshalb zeigt sich das Kinderdorf natürlich nur von seiner besten Seite. Die Kinder wissen das auch, ziehen sich schön an, benehmen sich gut und lächeln bereitwillig für die Kameras. Gleichzeitig freuen sich alle über die Zuneigung, Anerkennung (z.B. für das Panflötespielen) und die Geschenke, so dass alle profitieren. Mitgebracht werden nämlich reichlich Süßigkeiten und neue Spielsachen im Überfluss. Leider gehen die Kinder dementsprechend schlecht mit den Sachen um, da sie sowieso kurz darauf etwas Neues bekommen…deshalb finden wir Kleidungs-, Essens-, Geldspenden und geschenkte Zeit deutlich sinnvoller. Manchmal denken sich die Besucher auch schöne Aktivitäten aus, wie zum Beispiel Basteln oder Spiele, bei denen sie wirklich mit den Kindern interagieren.


Auch sonst bereiten sich alle auf Weihnachten vor. Es wird (mit Plastikbäumen) dekoriert, Weihnachtskarten wurden in Mengen gebastelt, es gibt Adventskalender fürs Warten und wir wichteln unter den Erwachsenen. Wir Freiwilligen wollten Plätzchen backen, sind aber einfach noch nicht dazu gekommen. Weihnachten selbst, was in der Nacht und den gesamten Folgetag vom 24. auf den 25. gefeiert wird, wird dann geschlossen im Kinderdorf verbracht, aber darüber werde ich extra berichten.
